Glossar

 

Breitband

Unter Breitband versteht man grundsätzlich den Zugang zum Internet mit verhältnismäßig hoher Datenübertragungsrate von einem Vielfachen der Geschwindigkeit älterer Zugangstechniken wie der Telefonmodem- oder ISDN-Einwahl. Laut der Internationalen Fernmeldeunion und dem deutschen Statistischen Bundesamt lässt sich ein Dienst als Breitband bezeichnen, wenn die Datenübertragungsrate über 2048 kBit/s hinausgeht.

 

Glasfaser

Die beim Ausbau des Netzes durch den Zweckverband Breitbandversorgung Landkreis Esslingen zum Einsatz kommende Technik besteht aus Glasfaser-Leitungen.

Die Breitband-Glasfasern sind lange, dünne Fasern, die aus geschmolzenem, hoch reinem Quarzglas hergestellt werden. Bei der Datenübertragung via Glasfaser werden die Daten als Lichtsignale codiert und durch optische Leitungen gesendet. Im Vergleich zu Kupferkabeln können Signale in Glasfasern mit bis zu 40 Gigabit pro Sekunde viel verlustärmer und deutlich schneller übertragen werden. Leitungen aus Glasfasern sind damit ideal um große Datenmengen schnell übertragen zu können.
Weitere Vorteile der Datenübertragung in Glasfaserkabeln sind die Unempfindlichkeit gegenüber elektromagnetischen Störungen und die deutlich höhere Abhörsicherheit als andere Leitungsnetze. Die Möglichkeit, Glasfaserkabel über vorhandene Gas- oder Wasseranschlüsse bis ins Gebäude zu verlegen sowie die Eigenschaft höhere Reichweiten und Übertragungsraten zu ermöglichen, haben dazu beigetragen, dass das Glasfasernetz die elektrische Übertragung auf Kupferkabeln ablöst.

 

5G

5G ist die Abkürzung für für Fünfte Generation und der Name eines Mobilfunkstandards. 2019 werden in Deutschland die Lizenzen für den Betrieb der 5G-Netze statt. 5G ermöglicht die Kommunikation und Kompatibilität von Maschinen und Geräten. Die Vernetzung im industriellen Bereich („Industrie 4.0“) und das „Internet der Dinge“ (IoT) stellen neue Anforderungen an Energieeffizienz und Zuverlässigkeit, die von 5G ermöglicht werden. Datenraten bis zu 20 Gbit/s mit einer Latenzzeit von unter 1 ms ermöglichen unter anderem Echtzeit-Übertragungen, die zum Beispiel beim Autonomen Fahren und der Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation notwendig sind.
Zudem werden Anwendungen wie das Videostreaming, die Übertragung von ultrahochauflösenden Videos sowie Augmented und Virtual Reality mit 5G möglich.

 

Backbone (Glasfaser-Rückgrat, Glasfaser-Basisnetz)

Das Backbonenetz ist eine landkreisweite, redundante Glasfaserinfrastruktur, die an das internationale und bundesweite Netz angeschlossen ist.

 

FTTB-Ortsnetz (Glasfaser-Ortsnetz)

Damit die einzelnen Hausanschlüsse schnelles Internet erhalten, wird ein Ortsnetz auf Glasfaserbasis aufgebaut. Dieses wird an das leistungsfähige Backbone-Netz angeschlossen.

 

FTTC (Fibre To The Curb – Glasfaser bis zum Bordstein)

Bei FTTC werden die Glasfaserkabel bis zum Kabelverzweiger verlegt. Die weitere Übertragung zum Endnutzer erfolgt dann per Kupferkabel. In Deutschland ist diese Technologie unter VDSL bekannt.

 

FTTH (Fibre To The Home – Glasfaseranschluss bis in die letzte Wohneinheit)

Netzarchitektur, bei der die Verlegung von Glasfaserkabeln des Internetanbieters vom Rechenzentrum bis in die Wohnung des Anschlussnehmers vorgenommen wird.

 

FTTB (Fibre To The Building – Glasfaseranschluss in das Gebäude)

Wie FTTH, eine Netzarchitektur, bei der die Verlegung von Glasfaserkabeln des Internetanbieters vom Rechenzentrum bis in das Gebäude vorgenommen wird. Meist werden die Kabel in den Hauskeller verlegt, von wo aus die übermittelten Signale über bestehende Kupferleitungen (VDSL-Technik oder Coax) im Haus in die Wohnungen der Anschlussnehmer weitergeleitet werden.

 

DSL (Digital Subscriber Line)

DSL bezeichnet abgekürzt den Übertragungsstandard für einen Digitalen Teilnehmeranschluss und stellt dem Endnutzer einen breitbandigen Internetzugang zur Verfügung, über welchen Daten mit hohen Übertragungsraten von bis zu 500 Mbit/s über Kupferleitungen empfangen und gesendet werden können.

 

Vectoring

Netztechnologie, die durch die Reduzierung von elektromagnetischen Störungen zwischen den Netzleitungen die Datenübertragung auf einem bereits vorhandenen, leitenden Kupferkabel vergrößert. 

Wirtschaftlichkeitslücke 

Die Wirtschaftlichkeitslücke wird berechnet, indem man die abgezinsten Einnahmen von den Investitionskosten und den abgezinsten Betriebskosten abzieht. Wirtschaftlichkeitslücke = Investitionskosten – (abgezinste Einnahmen – abgezinste Betriebskosten).


Weißer Fleck

Als "Weiße Flecken" werden Gebiete bezeichnet, in denen weder gegenwärtig noch in den kommenden drei Jahren ein NGA-Netz (mind. 30 Mbit/s im Downstream) durch einen privatwirtschaftlichen Ausbau errichtet wird.


Breitbandatlas

Der Breitbandatlas des Bundes bietet eine interaktive Übersicht der in Deutschland zur Verfügung stehenden Technologien und Bandbreiten sowie der in einer spezifischen Region tätigen Telekommunikationsunternehmen. Der Breitbandatlas ist erreichbar unter folgendem 


Gbit/s

Gigabit pro Sekunde – Einheit zur Messung der Datenübertragungsrate in Gigabitnetzen.


Grauer Fleck

Als "Graue Flecken" werden Gebiete bezeichnet, in denen aktuell lediglich ein NGA-Netz (mind. 30 Mbit/s im Downstream) verfügbar ist und in den kommenden drei Jahren kein weiteres NGA-Netz geplant ist. Ein "Grauer Fleck" unterscheidet sich von einem "Schwarzen Fleck" grundsätzlich nicht in der maximalen (oder minimalen) Leistungsfähigkeit, sondern in der Anzahl der NGA-Netzbetreiber.


Markterkundungsverfahren (MEV)

Meldungen der Telekommunikationsunternehmen zu Bestandsinfrastruktur und Eigenausbauabsichten für die anstehenden drei Jahre.